Smartbroker+ vs Trade Republic

Smartbroker+ oder Trade Republic - Wer ist besser ?

Es kommt drauf an. Jeder der beiden Broker hat seine Vor- und Nachteile.

Bei Trade Republic denken viele sofort an Robin Hood, das Vorbild aus den USA. Die “Demokratisierung des Aktienhandels” hatte sich Robin Hood zum Ziel gesetzt. Jetzt ist es die größte Trading-App in den USA. Das Geschäftsmodell dahinter: 0,00€ Preise, die finanziert werden durch Routing des Orderflow an Handelsplätze, mit denen eine Provisionsvereinbarung besteht.

Doch obwohl man Trade Republic zuerst mit günstigen Preisen assoziiert, ist es eigentlich Smartbroker+, der mit 0,00€ noch günstiger ist, als Trade Republic (1€).

Trade Republics Stärke liegt eindeutig in der überlegenen Trading-App. Diese ist extrem gut zu bedienen und ermöglicht es, mit 2 Klicks zu handeln (wirklich!).

Smartbroker, ebenfalls 2019 an den Start gegangen, hat Ende 2023 sein Angebot komplett erneuert. Nun gibt es auch endlich eine App (und Webtrading). Smartbroker+ bietet mehr Handelsplätze und mehr handelbare Wertpapiere, aber hat auch noch viele Schwächen. Dazu weiter unten mehr.

zu Smartbroker+
zu Trade Republic

Depot & Handel

Beide Broker bieten ausschließlich Einzeldepots. Wer ein Gemeinschafts- oder Juniordepot eröffnen will, der schaut hier in die Röhre und sollte auf einen anderen Broker wie Flatex oder Consorsbank ausweichen.

Eine Depotgebühr erhebt keiner der beiden Broker. Beide Depots sind ohne Bedingungen kostenlos.

Handels-Frontend:
Trade Republic ist als App gestartet. Seit 2021 gibt es auch ein browserbasiertes Webtrading. Die Trade Republic-App ist in Punkto Nutzungskomfort allen anderen Trading-Apps im Markt überlegen. Weil es nur einen Handelsplatz gibt, ist die Komplexität sehr niedrig. Orders sind mit 2 Klicks erteilt. Minuten später steht auch schon die Wertpapierabrechnung zum Abruf bereit. Es gibt Charts für jedes einzelne Wertpapier, aber auch für die gesamte Portfolioentwicklung. Es kann eine Watchlist konfiguriert und Preisalarme eingerichtet werden.

Smartbroker+ bietet ebenfalls eine App und ein auf der App basierendes Webtrading an. In der Portfolioansicht können die Depotwerte nicht sortiert werden, auch die Stückzahl ist erst nach einem weiteren Klick zu sehen. Gut ist dagegen die Wertpapiersuche und auch die Realtimekurse der verschiedenen Handelsplätze.

Die User der neuen Smartbroker+ App zeigten sich zu Beginn sehr kritisch. Die App und der Funktionsumfang wurden aber konsequent weiterentwickelt. Aktuell kommt die App im iOS-Store auf 4,3 Sterne. Trotzdem schneidet die Trade Republic-App noch deutlich besser ab (4,5 Sterne bei über 200.000 Bewertungen). Sie setzt Maßstäbe bei den Neobrokern.

Wertpapiere & Handelsplätze

Wer nur Aktien und ETF handelt und dies auch eher mit dem Ziel der langfristigen Geldanlage, für den spielt dieser Punkt eine gar nicht so große Rolle. Alles was er braucht, findet er bei Smartbroker+ UND Trade Republic. Aber erfahrenere Investoren, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Assets handeln, die werden nur bei Smartbroker+ fündig.

Aktien

Smartbroker+ hat viele deutsche und auch internationale Handelsplätze an sein Handelssystem angeschlossen. Daher ist der Umfang an Aktien in Nischen größer, als bei Trade Republic. Die meisten ausländischen Aktien werden auch in Deutschland in der Handelswährung Euro gehandelt, bestimmte Spezialwerte sind aber nur an deren Heimatbörsen handelbar.

Eine Besonderheit sind Schweizer Aktien. Diese können in Deutschland nicht börslich gehandelt werden, nur außerbörslich. Bei Trade Republic sind Aktien mit Schweizer ISIN (CH….) nicht handelbar. Bei Smartbroker+ schon (entweder direkt über die Börse Zürich oder außerbörslich über Baader Bank).

Handelbare ETP (ETF/ETC/ETN)

In Deutschland zum Handel zugelassen, sind ca. 3.300 ETN. Diese können alle bei Smartbroker+ gehandelt werden. Bei Trade Republic können ca. 80% davon gehandelt werden (ca. 2.600). Krypto-ETN sind bei Trade Republic nicht handelbar, stattdessen ermöglicht der Broker den physischen Handel mit Krypto-Währungen.

Der in Deutschland bekannteste ETC “Xetra-Gold” sowie “Euwax-Gold” können nur bei Smartbroker+ geordert werden.

Anleihen

Der Anleihe-Handel ist für die Broker in der Abwicklung sehr viel komplexer als der Handel mit Aktien. Trade Republic hatte daher bisher auf die Handelsmöglichkeit von Anleihen verzichtet. Seit September 2023 können aber auch ca. 640 Staats- und Unternehmensanleihen bei Trade Republic gehandelt werden. Damit ist das Angebot zwar noch nicht so umfangreich, wie bei anderen Anleihe-Brokern, aber es wartet dafür mit einem besonderen Clou auf. Der Kauf einer Anleihe ist bei Trade Republic bereits ab einem Investitionsvolumen von lediglich 1€ möglich (Fractional Shares). Der Kunde erwirbt also Bruchstücke an einer Anleihe. Hier muss man wissen, dass der Anleihehandel normalerweise sehr viel höhere Mindestordervolumina voraussetzt. Die üblichen Stückelungen liegen hier bei einem Nennwert von 1.000€ bzw. eines vielfachen davon. Mit dem Angebot Bruchstücke zu erwerben, demokratisiert Trade Republic den Anleihehandel.

Bei Smartbroker+ können Anleihen seit April 2024 an allen inländischen Börsenplätzen sowie außerbörslich (Baader Bank) gehandelt werden (Euro und Fremdwährungen). Wenn man bedenkt, dass in Deutschland über 40.000 Anleihen handelbar sind, ist der Umfang also sehr viel höher, als bei TR. Dafür werden hier sehr viel höhere Mindestordervolumina vorausgesetzt.

Fonds:

Diese können börslich oder direkt über die Fondsgesellschaft gekauft werden. Smartbroker+ bietet beides an. Hervorzuheben ist, dass ca. 18.000 Fonds direkt über die Fondsgesellschaft ohne den sonst üblichen Ausgabeaufschlag erworben werden können.

Bei Trade Republic können keine Fonds gehandelt werden.

Derivate wie Zertifikate & Optionsscheine

Können bei beiden Brokern gehandelt werden. Bei den Hebelprodukten wie Knock-Outs, Faktorzertifikate und Optionsscheinen gibt es quantitativ keinen großen Unterschied. Trade Republic hat 4 Emittenten im außerbörslichen Handel angeschlossen und Smartbroker+ 6. Trotzdem gibt es hier kaum einen Unterschied beim Umfang der handelbaren Basiswerte.

Unterschiede:

• Wer gerne mit Discount- und Bonus-Zertifikaten handelt, der wird nur bei Smartbroker+ fündig. Bei Trade Republic werden Anlage-Zertifikate nicht zum Handel angeboten.
• Zertifikate auf US-Unternehmen können bisher nur bei Trade Republic gehandelt werden, jedoch (noch) nicht bei Smartbroker (sog. 871m-Produkte).
• wikifolios: es gibt rund 8.000 wikifolios, die als Endlos-Zertifikat konzipiert sind. Diese können nur bei Smartbroker+ über die Börse Stuttgart gehandelt werden. Trade Republic bietet dies nicht an.

Digitale Währungen

Können sowohl bei Trade Republic (52 Währungen) und Smartbroker+ (25 Währungen) gehandelt werden. Die Kosten dafür sind ähnlich hoch.

Quantitativ hat Smartbroker+ mehr zu bieten als Trade Republic. Darunter sind aber Wertpapiergattungen, die für viele Anleger kaum eine Rolle spielen (wikifolios, Investmentfonds, viel mehr Anleihen, Discount- und Bonus-Zertifikate)

Langfristige Geldanlage

Wer sein Vermögen über 15 Jahre und mehr ansparen möchte, der sollte besser ein Depot ohne jährliche Depotgebühr wählen. Das erfüllen beide Broker. Bei beiden ist das Depot ohne Bedingungen kostenlos.

Zur Umsetzung der Langzeit-Strategie werden vorzugsweise Sparpläne genutzt. Beide Anbieter bieten ETF- und Aktien-Sparpläne an. Die Sparpläne sind in den Apps der beiden Broker mit wenigen Klicks einzurichten.

Trade Republic bietet ca. 2.600 ETF/ETC und 2.800 Aktien als Sparpläne an.
Smartbroker+ immerhin auch ca. 1.600 ETF/ETC- und 2.500 Aktien-Sparpläne sowie 600 Investmentfonds-Sparpläne.

Bei beiden Brokern sind sämtliche Sparpläne kostenfrei (nur Spread).

Bei Trade Republic können die Sparraten entweder von TR-Verrechnungskonto oder von einem externen Konto eingezogen werden. Es stehen auch diverse Ausführungsintervalle von wöchentlich, 14-tägig bis hin zu quartalsweise zur Verfügung.

Bei Smartbroker+ können die Sparplanraten nicht extern eingezogen werden und es gibt weniger Ausführungsintervalle.

Leichte Vorteile bieten sich bei Trade Republic bei den Ausführungs-Uhrzeiten. Hintergrund: für global ausgerichtete ETF wie z.B. den MSCI World liegen die Referenzbörsen in den USA. Diese öffnen aber erst um 15:30 Uhr den Handel. Die besseren Spreads wird es in Deutschland daher erst geben, wenn die US-Börsen geöffnet sind. Trade Republic führt Sparpläne mit US-Bezug erst nach 15:30 Uhr aus. Smartbroker+ dagegen schon um 9:15 Uhr (Bei Sparplänen auf US-Aktien allerdings um 15:45 Uhr).

Bei Trade Republic finden sich beste Bedingungen für den langfristigen Vermögensaufbau.

Wie sicher sind Einlagen bei den Neo-Brokern?

Beide Broker gibt es erst seit 2019. Wem vertraut man hier sein Geld an und wie ist es geschützt?

• wie hoch ist die Einlagensicherung ?
• und wie ist das Depot vor fremden Zugriff geschützt ?

Smartbroker+ ist eine Marke der Smartbroker AG. Dahinter stehen die Macher des Börsenportals wallstreet-online.
Die Trade Republic Bank GmbH gehört neben den Berliner Gründern, einer Reihe von Venture-Capital Gesellschaften. Einer der Erstinvestoren von Trade Republic war z.B. die auf Heavy-Trader spezialisierte Sino AG.

Beide Broker bieten als deutsche Unternehmen zunächst die gesetzliche Einlagensicherung, womit Kundeneinlagen mit bis zu 100.000€ pro Kunde geschützt sind. Bei Smartbroker+ steht hinter Kontoführung und Wertpapierabwicklung die Baader Bank AG. Über deren Einlagensicherung ist jeder Kunde nochmal mit mind. 750.000 Euro abgesichert. Bei den Lizenzen unterschieden sich die beiden Broker allerdings. Trade Republic besitzt eine Vollbank-Lizenz der Bafin. Sie darf daher auch weitere Produkte wie Tagesgeld, Kontoführung und Kreditkarten anbieten. Smartbroker+ hat eine Lizenz als Wertpapierhandelsbank. Die Kontoführung und weitere Produkte kommen von dem Partner Baader Bank.

Die technische Absicherung der Kundendepots im Web ist bei beiden Brokern hoch. Bei Smartbroker+ kommt die Trading-App als 2-Faktor beim Login zum Webtrading zum Einsatz. Bei Trade Republic erfordert der Login zum Webtrading die Eingabe der Mobilfunknummer, einer PIN und es wird dann eine von der App generierte TAN ans Smartphone versendet.

Die Einlagensicherung beträgt bei Trade Republic nur die gesetzlichen 100.000€. Bei Smartbroker+ kommt noch eine zusätzliche Absicherung von mind. 750.000 Mio. Euro pro Kunde hinzu. Wer also hohe Beträge anzulegen hat, der sollte unter Aspekten der Sicherherheit Smartbroker+ wählen.

Ordergebühren

Bei Smartbroker+ können alle angebundenen inländischen Handelsplätze grundsätzlich für 4,00€ Flat gehandelt werden (Xetra & Parkett zzgl. Börsengebühren).

Aber Smartbroker+ hat z.B. mit gettex Sondervereinbarungen getroffen, so dass hier ab 0€ gehandelt werden können.

• gettex: 0,00 € pro Order
• Baader Bank: 0,00 € pro Order
• 6 außerbörsliche Emittenten: ab 0,00 € pro Order

Um die Handelsplatz-Sonderkonditionen zu erhalten, wird bei Orders allerdings ein Mindestordervolumen von 500€ vorausgesetzt. Kleinere Orders können natürlich auch an diesen Handelsplätzen aufgegeben werden, diese werden dann aber zum Smartbroker-Standardpreis von 4,00€ Flat abgerechnet.

Bei Trade Republic kosten die verfügbaren Handelsplätze immer 1,00€ Flat. Ein Mindestordervolumen gibt es bei Trade Republic nicht.

Depoteröffnung

Die Depoteröffnung ist bei Trade Republic sehr schlank gehalten. Zunächst teilt man Trade Republic über die Homepage seine Mailadresse mit. Dann erhält man einen Download-Link zur App. Nach Installation der App kann das Onboarding losgehen. Die Legitimation erfolgt direkt in der App mittels VideoIdent (Durchgeführt von WebID).

Bei Smartbroker+ ist der Eröffnungsprozess auch gut umgesetzt. Die Legitimation erfolgt entweder per Video-Ident (Durchgeführt von PostID), indem man die PostID-App herunterlädt und die Vorgangsnummer eingibt. Zusätzlich hat man bei Smartbroker+ die Möglichkeit zum klassischen PostIdent, also der Gang zur Post-Filiale und ebenfalls e-Ident, bei der der neue Personalausweis Anwendung findet.

Was die Dauer der Depoteröffnung angeht, setzt Trade Republic hier auch Maßstäbe – innerhalb von weniger als 15min ist das Depot eingerichtet und es kann eine Einzahlung vorgenommen werden. Die Einzahlung kann per Überweisung, aber auch per Kreditkarte und sogar Apple Pay / Google Pay kann genutzt werden. Während eine Einzahlung per Überweisung ca. 2 Werktage dauert, steht eine Einzahlung per Kreditkarte taggleich zur Verfügung.

Auch ein Depotübertrag hin zu Trade Republic geht übermäßig schnell. In Foren berichten User davon, dass nach einem Übertrag schon in weniger als 1 Woche die Wertpapiere bei Trade Republc eingebucht worden seien.

Bei Smartbroker+ dauert die Depoteröffnung ca. 2-3 Werktage, bis man die Zugangsdaten zum Depot erhält. Es kann aber vorher schon eine Überweisung veranlasst werden. Ein Depotübertrag hin zu Smartbroker+ ist auch möglich, aber hier berichten User eher von sehr langen Wartezeiten und teilweise auch vielen Problemen.

Wer es eilig hat, kann bei Trade Republic schon in weniger als 1 Stunde mit dem Handeln anfangen. Das bietet kein zweiter deutscher Broker derzeit.

Meine Empfehlung

Wer einen wirklich niedrigschwelligen Zugang zur Aktien und ETF-Anlage sucht, nicht über Handelsplätze nachdenken möchte und Vermögensaufbau über Sparpläne anstrebt, der ist derzeit am besten bei Trade Republic aufgehoben. Mit wenigen Klicks ist das Depot eröffnet und jeder Trade ist ebenso mit weniger als 3 Klicks durchgeführt.

Smartbroker+ bietet mehr Auswahl, aber bisher ist die Umsetzung noch nicht so weit, als dass ich eine Empfehlung aussprechen möchte.

Zinsen: Trade Republic zahlt 2,50% Zinsen (variabel) mit monatlicher Verzinsung !

• Smartbroker+
• Trade Republic

Meine Erfahrungsberichte

• Flatex (Mein Allround-Testsieger)
• Consorsbank (Mein Derivate-Testsieger)
• TradeRepublic (Mein Sparplan-Testsieger)
• justTRADE (Mein 0€-Testsieger)
• Smartbroker+
• Scalable Broker
• onvista bank
• comdirect
• ING
• DEGIRO (Mein Wertpapierkredit-Testsieger)
• S Broker
• LYNX
• finanzen.net zero
• 1822direkt
• Targobank
• DKB Broker
• maxblue